Wednesday, July 14, 2010

Robert Menasse über Indien

Unlängst habe ich Indien bereist. Ein sehr farbenfrohes Land. Ich sah Flüsse, die so intensiv blau oder grün waren, oder rosa oder lila oder orange, je nachdem, welche Farben die T-Shirts hatten, die in den Fabriken an den Ufern dieser Flüsse gerade produziert wurden. Und ich sah die ebenholzschwarzen Baumleichen und schimmernd fezesbraunen Moderpflanzen und intensiv moosgrünen Verwesungsgewächse dort, wo einmal Auen waren, die sonnengelben und himmelblauen Plastiktüten und goldenen und silbernen Aludosen, die glänzenden elfenbein- oder anthrazitfarbenen und grell- oder hellroten Teile von Haushaltsgeräten oder Autokarrosserien, die in diesem Farbenwunderland schwammen - ich sah, dass der Tod farbenfroh ist. Der Tod. Er sichert in Indien das Überleben menschlicher Zombies: ich erfuhr, dass die Menschen in diesen Fabriken umgerechnet € 1,50.- für einen zehnstündigen Arbeitstag bekommen. Und ich sah die Slums, in die diese Menschen dann nach der Arbeit zurückkehren, ein Hüttengewucher ohne Elektrizität und ohne Kanalisation. Der Tod. Er sichert das reiche Leben jener, mit denen »wir«, das heißt unsere politischen Repräsentanten, unsere Vorstellungen von der Gestaltung der Welt austauschen.

Auf dem Rückflug bekam ich deutsche Zeitungen. Und ich las, dass in Europa »die Arbeit zu teuer« sei, die Lohnkosten einen »Wettbewerbsnachteil« darstellten. Das haben Sie alle auch gelesen. Immer wieder, es steht ja täglich in den Tageszeitungen, darum heißen Sie ja Tageszeitungen. Und Sie haben dazu genickt. Zumindest habe ich Ihren Protest, Ihr Nein nicht gehört. Sie haben genickt und sich gedacht: ja, die Zeiten werden härter, es stimmt schon, da müssen wir etwas tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder zu werden, wir müssen Abstriche machen, härter werden, fitter sein. Haben Sie sich einmal gefragt, wie weit man in Europa die Lohnkosten senken kann, ohne dass ein Bürgerkrieg ausbricht? Ohne dass dieser Kontinent zurückfällt in eine Situation, von der es in europäischen Sonntagsreden heißt, dass sie nie wieder - und so weiter? Man kann die Lohnkosten und Sozialleistungen hier vielleicht noch einige Prozentpunkte senken, aber sicherlich nicht auf € 1,50 für einen zehnstündigen Arbeitstag! Haben Sie sich schon einmal klar gemacht, dass diesen sogenannten Wettbewerb die europäische Union in dem Moment verloren hat, in dem sie sich wirklich darauf einläßt? Glauben Sie im Ernst, dass die Lohnkürzungen und die Zerschlagung der Sozialstaaten wirklich der Herstellung von kompatiblen Wettbewerbsbedingungen dient, obwohl allen klar ist, dass es unmöglich ist, auf dieses 1,50-Niveau bei gleichzeitiger radikaler Vernichtung der natürlichen Grundlagen unseres Lebens zu kommen? Und warum hat sich in den letzten fünf Jahren die Exportquote europäischer Staaten auf den Weltmarkt trotz des ungleich höheren Lohnniveaus um mehr als 80% erhöht?  Nicken Sie noch immer, wenn Sie das Zauberwort »Wettbewerb« hören? Wenn nein - welche Konsequenzen ziehen Sie daraus? Zumindest Fragen könnten Sie stellen.

Saturday, June 19, 2010

The gates to Radjastan

Jodhpur
You could fill a book with pictures of doors and gates in India. Not only that they are colourful and beautifully carved, they also offer a view into the mysterious interior of the houses... and their inhabitants
Jodhpur
"I do not want my house to be walled in on all sides and my windows to be stuffed.
I want the cultures of all the lands to be blown about my house as freely as possible, But I refuse to be blown off my feet by any.
I refuse to live in other people's houses as an interloper, a beggar or a slave." (Gandhi)
 
Jofhpur
 
Jodhpur
 
Jodhpur
 
Jodhpur
 
 Jaisalmer
 
 Jodhpur
 
Most of the blue houses of Jodhpur have green doors
 

Thursday, June 17, 2010

Into the desert... on a camel

We are waiting... suddenly you see movements between the thorny scrubs and there they come... our camels. Out of nowhere
The saddles are not really comfortable, there are no stirrups.

but at least this seems to be a funny good natured animal with a friendly, almost smiley face
and there we go....

Sand dunes

Spines and thorns

Start small, if you want to be big...
then follow where the wind blows you to
develop spines to keep your hungry enemies off
shed off your leaves if it is too hot
 
or hide them between thorns
grow if there is a bit of hidden water

and if you want to know why this tree is so flat on the underside, you have to continue reading...

Wednesday, June 16, 2010

Desert cooking

Out of nothing and with only one pot this man is able to prepare a beautiful lunch and dinner
including making (slightly sandy) dough for chapatis and baking them
and in the middle of night an unlighted camel turned up with a load of beer
to help to sleep well because it's really cold at night

Survival of the fittest....


The Thar desert is not empty. There are lots of villages and lots of animals.

It is a mystery how they are able to survive...
For camels it is not so difficult to find food. However, animals and owners destroy the plants for example by cutting away branches or dragging them down by ropes

goats seem to eat anything
For donkeys it is probably not a happy place
 
This one apparently did not survive...